Salzburger Eishockey Ges​chichte


Es war das Jahr 1973, als zwei Eishockeybegeisterte Jungs (Gerhard Laimer und Helmut Spötta) zur Einsicht kamen, dass ihre Spielstärke für den damaligen Hockeyclub Salzburg (kurz HCS) wohl nicht ausreichen wird und gründeten daher kurzerhand einen eigenen Verein. Die Tiefenbach Canadians! Als Spielstätte diente der ehrwürdige Forellenteich der Familie Krieg in Hallwang-Tiefenbach. Mit Siegfried Krieg sen. war auch gleich ein begeisterungsfähiger 1. Präsident gefunden und der erste Spielbetrieb konnte mehr schlecht als recht begonnen werden. Der an das Gasthaus Krieg angrenzende Karpfenteich wurde in eine "Eisarena" umgewandelt und eine Uhr, Flutlicht und Umkleidekabinen installiert. Angetan mit zum Teil selbstgeschmiedeten Ausrüstungsgegenständen konnten die ersten Spiele gegen prominente Gegner wie "Leopoldskroner Teich-Rangers" oder "Wallersee-Fishing-Boys" durchgezogen werden. 

Nachdem aber Ernst Seidl bei einem kraftvollen Antritt in den eiskalten Fluten versank, war der Traum vom eigenen Stadion ausgeträumt. 1975 wurde der Vereinssitz von Hallwang nach Salzburg verlegt und als Sportstätte diente fortan die Kunsteisbahn im Volksgarten.

Schon die Saison 1976/77 brachte mit dem Meistertitel einen sportlichen Höhepunkt. Unter Präsident Siefried Krieg sen. Obmann Gerhard Laimer und Trainer Hannes Schober spielte folgende Mannschaft:
____________________________________________________________________________________Hans Aigner, Josef Golser, Günther Dillinger, Erich Hutter, Gerhard und Dietmar Laimer, Armin Lorang, Herbert Maringer, Ewald Neuwirth, Karl Scheinecker, Hannes Schober, Heinz Seidenbusch, Kurt und Ernst Seidl, Helmut Spötta, Peter Trzil, Georg Vogler, Gottlieb Peer und Josef Zöhrer.

Mit dieser Mannschaft brachte die Saison 1977/78 ( 11 Spiele bei 6 Siegen einem Unentschieden und 4 Niederlagen) den 3. Tabellenplatz in der Landesliga OÖ/Salzburg bei 5 teilnehmenden Mannschaften. Torschützen- und Strafzeitenkönig war jeweils Hans Aigner. Als Austauschverweigerer und durch sein Abspiel nur in ausgesprochenen Notsituationen blieb er vielen in "bester" Erinnerung. Die Landesligameisterschaft im Jahre 1978/79 endete mit einem beachtlichen zweiten Platz. Neu hinzugekommen waren Die Torleute Ferry Fürthauer und Erich Dumböck, das Eigenbautalent Harry Rasp und Ex-HCS Mann Fredl Kammeringer. Cheftrainer war Josef Zöhrer, "Kanada Joe", außerdem noch Stütze im Abwehrzentrum. Bekannt war dieser Mann für seine Sololäufe über das gesamte Feld und anschliessenden Verschwinden hinter dem gegnerischen Tor.
Die Geschicke des Vereins leiteten ab 1978 bis 1980 Obmann Josef Zöhrer, Stellvertreter Helmut Spötta und als Trainer fungierte Kurt Blüml. Er war vermutlich der wahre Erfinder des Eishockeys und alleiniger Sachverständiger und wurde deshalb auch "Edison" genannt. Durch denn unkontrollierten Abgang der Spitzenspieler Zöhrer und Aigner ins benachbarte Berchtesgaden endete die Saison 1979/80 sehr mäßig. 1980 übernahm dann mit Obmann Roland Laimer, Stellvertreter Rudi Hacker, Horst Feichtner und Heinz Seidenbusch ein junges, dynamisches Team die Vereinsleitung. Als Trainer wurde wiederum der unverwüstliche Hannes Schober gewonnen. Co-Trainer wurde Gerhard Laimer, dem man nachsagte, dass er im Spiel ein allumfassendes Feindbild hatte, wodurch auch Beruhigungsversuche zwecklos waren.Das Spieljahr 1980/81 erfüllte dann keinesfalls die Erwartungen. Torwart Ferry Fürthauer war unter diesen Umständen gezwungen, unübliche Fangmethoden zu entwickeln und beim geringsten Verdacht eines Schusses sofort eine liegende Position einzunehmen. Der zweite Tormann, der rustikale Erich Dumböck, machte mit ebensoviel Erfolg das Gegenteil, nämlich Hechtsprünge in die Höhe der Querlatte. In diesen schweren Zeiten wurde Gerhard Schösswender, der es Meisterhaft verstand jedem Körperkontakt aus dem Weg zu gehen, Torschützenkönig. Auch Heinz Seidenbusch gab sein bestes, wenn er nicht gerade im Irak oder auf Berggipfeln anzutreffen war. Allerdings war die Liga in diesem Spieljahr sehr stark besetzt.

1982 wurde Fredl Kammeringer Trainer und neu zur Mannschaft stießen Torwart Erich Parth und Verteidiger Manfred Rauchenzauner, womit die Abwehr wesentlich verstärkt wurde. In dieser Saison wurde auch eine zweite Mannschaft unter Coach Helmut Spötta installiert - es stand ein Überangebot an Spielern zur Verfügung-, die eine eigene Landesligameisterschaft spielte. Seit diesen Tagen spielte die erste Mannschft in der Regionalliga Mitte. Sportlich gesehen war die Saison 1982/83 mit dem Meistertitel in einer starken Regionalliga und den Qualifikationsspielen zum Aufstieg in die Nationalliga in Villach der absolute Höhepunkt des Vereins. Großen Anteil daran hatte sicher der neu hinzugekommene Trainer Horst (Jimmy) Gumpold.

Der Pelhrimov Wechsel

Eine kleine Anekdote die 1985 in die Annalen des EC Tiefenbach einging.

Der Pelhrimov Wechsel wurde weltweit erstmalig vom EC Tiefenbach anlässlich eines Trainingslagers in der gleichnamigen Stadt in Tschechien zelebriert.
Dazu bedarf es einer sorgfältigen Vorbereitung.
Am Vorabend muss die Mannschaft ausgiebig fortgehen und mit reichlich Alkohol feiern.
Vor dem Spiel darf in der Kabine keine Aufwärmung stattfinden sondern stattdessen müssen Käsebrote gefressen werden.
Jetzt das Wichtigste:
Während des Spieles - wenn der Gegner in Scheibenbesitz ist - verlassen ALLE fünf Spieler schlagartig das Eis und werden NICHT durch neue Spieler ersetzt !
Das führt zu einer totalen Verunsicherung der gegnerischen Mannschaft, da diese Situation noch nie trainiert wurde.
Auch Spartak Pelhrimov gelang es daher nicht, ein Tor zu erzielen.
Anschliessend stürmen die Wechselspieler in die Arena und starten einen Konterangriff.
Es war zugegebenermaßen eine riskante Taktik, die auch heute noch gelegentlich von erfahrenen Eishockeytrainern angewendet wird.

Leider erfüllte die Saison 1983/84 nicht die Erwartungen, obwohl fünf neue starke Spieler verpflichtet wurden, nämlich Wolfgang Schiechtl, Markus Steinhauser (Stone), Klaus Schmitzberger (Sarajevo), Horst Fleissner, Hans Aigner und Dauerbrenner Joe Zöhrer. Trainer Lorang gelang es dennoch nicht ganz, aus dieser Truppe klangvoller Namen eine schlagkräftige Einheit zu schmieden.
Im gleichen Jahr baute Gerhard Laimer eine neue Jugend/Schüler Mannschaft auf, die in Zukunft auch Nachwuchs für die Kampfmannschaft hervorbringen sollte. Damit unterhielt der EC Tiefenbach nicht weniger als drei Mannschaften. Für die laufende Meisterschaft hatte sich auch die Kampfmannschaft wieder stabilisiert. Wolfgang Schiechtl wurde an den SEC abgegeben und Peter Stürzer neu in die Mannschaft geholt. Es herrschte wieder der traditionelle "Tiefenbach-Geist" und man konnte den restlichen Spielen mit Zuversicht entgegensehen. Am Ende wurde der 4. Platz in der Meisterschaft erlangt.
1984/85 glich fast der letzten Saison. Von 16 Meisterschaftsspielen wurden nur 6 Spiele gewonnen und man war mehr als enttäuscht.

Fortsetzung folgt....